ANTISEMITISMUS: Antisemitische Straftaten stark gestiegen

von antira.org, 09.03.2022, Veröffentlicht in Archipel 312

Im Zusammenhang mit dem internationalen Holocaust-Gedenktag veröffentlichten die Zionistische Weltorganisation und die Jewish Agency einen Jahresbericht zu Antisemitismus für das Jahr 2021. Die Anzahl dokumentierter antisemitischer Straftaten beträgt durchschnittlich zehn pro Tag weltweit. Und die nicht gemeldeten Vorfälle dürften noch deutlich höher sein.

Vor 5 Jahren waren es weltweit 5 pro Tag, was bereits unfassbar ist; heute sind es bereits doppelt so viele. Die häufigsten Taten sind antisemitische Graffitis, Vandalismus und Brandstiftung, die Entweihung von Gedenkstätten, sowie antisemitische Hetze und Propaganda. Physische und verbale Gewalt machen ein Drittel aller gemeldeten Vorfälle aus. Fast fünfzig Prozent trugen sich auf dem europäischen Kontinent zu, 30 Prozent in den USA. New York meldete eine Zunahme antisemitischer Angriffe von 100 Prozent im letzten Jahr: von 262 im Jahr 2020 auf 503 im Jahr 2021. Auch Australien und Kanada berichteten von einer «dramatischen Zunahme» der registrierten antisemitischen Straftaten. In Frankreich wurden 589 Hassverbrechen gegen jüdische Personen, Gebäude oder Gemeinschaftseinrichtungen gemeldet, das sind 75 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 45 Prozent davon richteten sich gegen Menschen, 10 Pozent waren körperliche Angriffe. Dies entspricht einem Anstieg von 36 Prozent zum Vorjahr.

In Grossbritannien verdoppelte sich die Anzahl antisemitischer Straftaten von 875 in der ersten Jahreshälfte 2020 auf 1308 in derselben Periode im Jahr 2021. In Deutschland wurden von Januar bis Oktober 2021 bereits 1850 antisemitische Hassverbrechen dokumentiert, das sind durchschnittlich mehr als 6 pro Tag! Die meisten Taten ereigneten sich im Mai, einem Monat, in dem einerseits einige jüdische Feiertage gefeiert werden und in dem andererseits ein elftägiger Konflikt zwischen Israel und der Hamas ausgetragen wurde. Wesentlich für diesen Anstieg ist jedoch auch die Verbreitung von antisemitischen Verschwörungsmythen durch Corona-Massnahmen-Gegener·innen, laut denen jüdische Menschen von der Corona-Pandemie profitierten oder sie sogar anstifteten. Nicht zuletzt wird seit Beginn der Pandemie wiederholt der Holocaust verharmlost. Die Corona-Massnahmen und der Gesundheitspass werden mit der Politik von Nazideutschland während des Holocausts verglichen, was eine extreme Verzerrung der Umstände bedeutet. Dieser gefährlichen Entwicklung müssen wir uns entgegen stellen!

antira.org